Ein Reisebericht von unserem Vereinsmitglied Ines Hälbich
Am 18. Oktober begaben sich die Lillis Carmen Krieck, Sylvia Fischer, Robby Günther und ich, Ines Hälbich, sowie Ralph Kunze, ein Freund unseres Vereinesauf die Reise nach Kenia.
Im Gepäck eine große Portion Abenteuerlust, Neugier sowie Kenia Reiseführer, Swahili für die Hosentasche und ein Taschenbuch von Ernst Hemingway „ Schnee über dem Kilimandscharo “.
Nach 9h stündigem Flug mit Zwischenstopp in Amsterdam erreichten wir am späten Abend die Hauptstadt Nairobi. Eine quirlige Stadt mit aktuell 3,7 Mio. Einwohnern, Industrie und Handelszentrum, Sitz von Teilen der UNO, aber auch mit vielen sozialen Brennpunkten.
Nach einer kurzen Nacht in der DIGUNA Missionsstation, liebevoll umsorgt von Martin und Elfriede Mischnick, fuhren wir zum Kinderhilfsprojekt nach Tindered (mehr zum Besuch der Hilfsprojekte finden Sie unter Die Lillis waren in Afrika – Teil 2 Kenia, vorbei am Rift Valley.
Wenn man Kenia verstehen will, muss man einmal am Rift Valley gestanden haben. Dieser ostafrikanische Grabenbruch ist 6000 km lang und reicht von Mosambik über Kenia bis hin zum Roten Meer.
Blickt man von luftiger Höhe an der Grabenkante hinab in die tiefer gelegene Ebene ist es atemberaubend schön.
Nach dem Besuch des Kinderhilfsprojektes in Tindered und einen kurzen Blick auf die endlosen Teeplantagen in diesem fruchtbaren Gebiet, fuhren wir weiter zum Lake Nakuru Nationalpark.
Er liegt im Grabenbruch auf 1750m Höhe und ist verhältnismäßig klein. Aber die Vielfalt an Tieren ist unübertroffen! Bei einer abendlichen Pirschfahrt zum Lake Nakuru sahen wir die seltenen Rosaflamingos, ein rosa Teppich im blauen See. Nur hier bekommt man diese Vögel zu sehen, da in dem Salzwasser des Sees Algen wachsen, die sie als Nahrung brauchen.
In diesem Nationalpark kann man unglaublich viele Tiere beobachten, Löwen, Rotschildgiraffen, Wasserbüffel, Zebras und insbesondere Nashörner, die zu den ältesten Tieren der Erde gehören. In Afrika gibt es die Kolosse seit 60 Mio. Jahren. Ihr massiver Körper ist beeindruckend und ihre Hörner fordern Jedem Respekt ab. Durch das offene Jeepdach hatten wir bei der Fahrt durch den Nakuru National Park einen fantastischen Blick auf das Gelände.
Unsere nächste Station war Naivasha. Nach einer aufregenden Nacht im Zelt fuhren wir zum Naivasha-See. Bei einer Bootstour sahen wir Pelikane, Seekopfadler, Hippos und viele andere Tiere.
Auf dem Festland am See wurden Teile des berühmten Filmes „ Jenseits von Afrika “ gedreht.
Ein beeindruckendes Erlebnis erwartete uns bei einer Wanderung auf der Halbinsel Crescent Island. Zu Fuß konnten wir hautnah die Tiere und Tierherden erleben, außergewöhnlich selbst für einige von unseren erfahrenen Afrikareisenden, da man ansonsten immer nur mit dem Auto durch die Nationalparks fahren darf.
Danach besuchten die Lillis Elsamere, das Anwesen von Joy und Georg Adamson. Beide zogen verletzte Löwenbabys auf, um sie später wieder in die Freiheit entlassen zu können. Ihre Geschichte erzählt der Film: „ Elsa, geboren in Freiheit “. Ich habe ihn als Kind gesehen. Bis heute sind mir die Szenen mit Joy, Georg und den Löwen lebendig. Jetzt kümmert sich eine Stiftung um das Vermächtnis der Adamsons.
Nach einer weiteren Nacht in Naivasha ging unsere Fahrt weiter durch das Rift Valley, über Narok nach Magi Moto. In einem von Masei geführten Camp konnten wir hautnah die Kultur dieses berühmten Stammes kennenlernen.
Der Höhepunkt der Afrikareise war das Naturschutzgebiet Masai Mara. Nirgendwo in Afrika bekommt man so viel Tiere zu sehen, wie hier. Die Masai Mara ist das ehemalige Hirtengebiet der Völkergruppe Masai. Mit der Serengetie im Norden Tansanias zusammen umfasst es 125.000 km². Von den Engländern während der Kolonialzeit unter Schutz gestellt, ist in diesem Gebiet eine außergewöhnliche Fauna und Flora erhalten geblieben und konnte sich entsprechend weiterentwickeln - in jedem Fall außergewöhnlich.
Wir übernachteten im Fisi Camp von Ken und Maria, einem Iren und einer Engländerin. Die Zelte sind hier komfortabel, mit gemütlichem Bett und Bad.
Die Safaris in der Masai Mara waren atemberaubend, denn es waren so viele Tiere hautnah, auch Raubtiere, wie Geparden und Löwen zu sehen. Am abendlichen Feuer ließen wir den Tag passieren und hörten Geschichten von Ernst Hemmingway. In der Nacht bewachten die Masai unseren Schlaf. Das gab uns ein sehr sicheres Gefühl.
Nach zwei Tagen mussten wir schweren Herzens die Masai Mara verlassen und fuhren Richtung Nairobi. Zwischendurch durchkreuzten Giraffen die „Holperpiste“.
Das Einzigartige an Nairobi ist die unmittelbare Nähe zum Nationalpark. So ziehen in der Nähe zum Flughafen Giraffenherden durch die Savanne, lauern Löwen auf Beute und grasen Zebras und Antilopenherden. Wir besuchten den Nairobi Nationalpark, das Elefanten-Waisenhaus von Daphane Sheldrick sowie das Giraffen-Center. In den letzten beiden Stationen hatten wir hautnah Kontakt zu den Elefanten und Giraffen, konnten sie füttern, streicheln und sind beeindruckt von diesen faszinierenden Wesen.
Per Inlandsflug ging es vorbei am Kilimandscharo weiter zu unserer letzten Station, Mombasa.
Direkt am Indischen Ozean gelegen, genießen wir die Zeit am Strand und entspannen unter Palmen. Bei langen Spaziergängen am Strand können wir die Seele baumeln lassen und schnorcheln im Indischen Ozean.
Trotz dieser Idylle sind die Slams in Mombasa nicht weit. Wenn man mit offenen Augen durchs Land reist, sieht man die helle wie die dunkle Seite dieses Landes. Und wenn man helfen kann, sollte man es tun.
Kenia ist in jedem Fall eine Reise wert. Innerhalb der Grenzen findet man Savannen, die reich an Großwild sind, zeitlose Kulturen, die von der modernen Welt unberührt blieben, ursprüngliche Strände und gewaltige, schneebedeckte Berge, freundliche und friedliche Menschen und endlose Möglichkeiten für Abenteuer und Entdeckungen.
Und zum Schluss die wichtigsten Wörter auf SWAHILI: Hakuna Matata und Pole-pole. Ein bisschen davon haben wir mit nach Hause genommen!