Von Vereinsmitglied Wolfgang Baumgarten
Nach monatelangen Vorbereitungen war es am 28. September 2017 endlich so weit.
Die Mitgliederreise 2017, bis ins Detail vorbereitet von Wolfgang Baumgarten, Margit und Manfred Frenzel, begann mit 2 Autos und 9 Seesäcken voller Hilfsgüter für unsere Lilli und die Kindergärten in Namibia.
Rechtzeitig waren wir in Frankfurt-Airport und wurden dort mit unserem ca. 600 kg Gepäck allgemein bestaunt.
Die Gepäckaufgabe am Schalter von Air Namibia ging nach einigen Fragen und Erklärungen dann doch noch ganz gut.
Also rein in die Boeing und ab nach Afrika!
Unser Pilot hatte es wohl etwas eilig und so landeten wir schon um 6 Uhr im Dunkeln auf Airport Hosea Kutako.
Dort wurden wir sofort von einem Mitarbeiter unserer Autovermietung Camping Care Hire begrüßt.
Nachdem Wolfgang Baumgarten den Namibischen Zoll von der Rechtmäßigkeit des überdimensionalen Gepäcks überzeugt hatte, stellte unser Fahrer fest, daß die 9 Personen mit 600 kg Gepäck nie und nimmer in sein Auto passen.
Also bestellte er ein weiteres Auto.
Da der Geldumtausch, das Zähneputzen und das Telefonkarten kaufen auch einige Zeit in Anspruch nahmen, war inzwischen auch das 2. Auto da und die Fahrt nach Windhoek konnte beginnen.
Wenn man kurz vor Windhoek unter der Eisenbahnbrücke der Bahnlinie Windheok-Gobabis durchfährt, dann sind alle Strapazen vergessen, man ist überglücklich in Namibia angekommen und die großen Abenteuer können beginne
Bei Camping Care Hire wurden 3 Dieselautos Nissan NP300 übernommen.Mit unserem Gepäck waren sie schon gut ausgelastet.
12 Uhr begann dann die Fahrt zur Farm Omandumba im Erongo. 14 Uhr Zwischenstop - Mittagessen - gegenüber dem Holzmarkt in Okahandja. Ab 15 Uhr war es dann bei Wilhelmstal vorbei mit der Teerstrasse und es ging auf der Schotterstrasse C36 nach Omaruru.
Die ersten Giraffen wurden fotografiert.
Nach dem Einkaufen in Omaruru ging es auf der Schotterstrasse D2315 weiter zur Farm Omandumba.
Kurz vor der Farm, um 18.40 Uhr, erlebten wir den Sonnenuntergang.
Nach der Anmeldung konnten wir gerade noch in der Dämmerung die Zelte aufbauen.
Es war geschafft! Essen, Trinken und Schlafen.
Erst am Morgen sahen wir die volle Schönheit der Gegend.
Nach dem ersten gemeinsamen Frühstück besuchten wir unseren Kindergarten auf der Farm.Es war ein Samstag, aber trotzdem waren 7 Kinder da und die Freude über die mitgebrachten Dinge war sehr groß. Der Kindergarten macht wie immer einen sehr guten Eindruck.
Anschließend wurden die Farmbesitzer Harald und Deike Rust im neuen Bush Camp besucht und dann ging es bei 36°C zu „Werners Höhle“.
Am Nachmittag besuchten wir die Buschleute (San) in Living Museum. Es waren viele Kinder da, auch die vom Kindergarten.
Am folgenden Sonntag fuhren wir dann zu Lilli nach Otjiwarongo.
Wir wurden mit unseren 3 Autos von Lillis Nachbarn in der Locasi begrüßt und Lilli wartete schon vor dem Haus.Nun ging es mit Lilli erstmal zur Krokodilfarm zum Mittagessen. Dort trafen wir uns mit Lillis ehemaliger Kindergärtnerin und Bezugsperson Birgit Hausmann mit Familie. Anschließend fuhren wir zur Familie Hausmann und übergaben die Geschenke für Lilli und für Hausmanns.
Danach fuhren wir mit Lilli zur Farm Weavers Rock und dort verbrachte Lilli die erste Nacht mit uns im Zelt. Am nächsten Morgen wanderten wir zum Berg mit dem Namen „Weißes Kreuz“, 1803 m über N.N.
Dort haben wir uns auch in das Gipfelbuch eingetragen.
Am Nachmittag fuhren wir dann mit Lilli nach Grootfontein um dort die Kindergärten zu besuchen. Wir übernachteten in unseren Dachzelten auf der Farm Tigerquelle. Unsere neue LED-Zeltplatzbeleuchtung erwies sich als ideal.
Am Morgen des 3. Oktober trafen wir uns dann mit Cornelia Reimann, unserer guten Seele vor Ort.
Den Besuch der Kindergärten hatte Cornelia Reimann für zwei Tage geplant und hervorragend vorbereitet.
Also konnte es losgehen. Lilli war zum ersten Mal mit in den “Lilli Kindergärten“.
Am Nachmittag haben wir dann zusammen mit Lilli den Meteoriten Hoba besichtigt, der vor 80000 Jahren hier auf die Erde gefallen ist.
Am nächsten Tag besuchten wir dann 3 weitere Kindergärten.
Wir haben alle Kindergärten in einem sehr guten, sauberen und ordentlichen Zustand vorgefunden. Über alle Spenden, die wir mitgebracht hatten, haben sich die Kinder und die verantwortlichen sehr gefreut.
Danach gab es einem Besuch im kleinen und sehr interessanten deutschen Museum.
Ein sehr freudiges Ereignis war die Übergabe der mitgebrachten Regenjacken von der Spielleute-Union „Frisch voran“ e.V. SG Schmölln / Gößnitz und von Trikots vom Fußballverein Weißbacher SV 1951 e.V. an verschiedene Fußballspieler, an die Kindergärtenrinnen u.a.
Es folgte ein gemütlicher Abend bei „Mäuser“ auf der Gemüsearm Tigerquelle.
Leider mußte Lilli am 5. Oktober zurück nach Otjiwarongo, da ihre Schulferien zu Ende gingen.
Unser Freund Hans Tiedemann hat diese Fahrt übernommen und die ein wenig traurige Lilli wieder sicher nach Hause gebracht.
Danach setzten wir unsere Reise durch den Norden Namibias fort. Wir besichtigten 4 Wasserfälle (Victoria, Ruacana, Epupa und Warmquelle), fuhren 1600 km an der Grenze von Angola entlang, waren auch in Botswana und Zimbabwe und verbrachten einige schöne Tage in Swakopmund.
Den Abschluß bildete eine Stadtrundfahrt mit Bwana Tucke Tucke Carsten Möhle in Windhoek. Einmalig und immer wieder sehr lehrreich!
Insgesamt war es wieder eine sehr gelungene Reise und die Begeisterung bei allen Teilnehmern war groß.
Es waren unvergessliche Eindrücke, Erlebnisse mit Lilli und den vielen anderen Kindern in den Projekten und wie unsere Afrikaneulinge am dritten Abend schon bemerkten: Hier ist es ja gar nicht so gefährlich wie gedacht!